DER WINTER - Rebschnitt
Mit dem Rebschnitt wird im Winter der Grundstock für die neue Ernte gesetzt. Das laubfreie Rebengeflecht wird mit der Hand geschnitten bis auf eine oder zwei Tragreben.
Der richtige Rebschnitt erfordert Sachkenntnis und Qualitätsbewusstsein. So wird die Wachstumskraft gefördert und ein Ausgleich zwischen Menge und Güte bestimmt. Heute wird die Rebschere meistens pneumatisch oder elektrisch betätigt.
DAS FRÜHJAHR - Biegen und Binden
Nach dem Rebschnitt erfolgt das Biegen und Binden der Ruten. Auch diese Arbeit ist eine manuelle Tätigkeit, die durch Bindegeräte mit dünnem Draht beschleunigt wird. Im Wechsel der Jahreszeiten verändert auch Rheinhessen sein Gesicht. Die ersten Sonnenstrahlen lachen über die rheinhessische Hügellandschaft. Bald treiben die Weinreben, Bäume und Sträucher aus; die Äcker werden grün, der Löwenzahn blüht in den Weinbergen > die Natur ist erwacht!
DER SOMMER - Gescheine
Die Gescheine sind das erste Entwicklungsstadium der Traube Ende Mai nach dem die Blätter ausgetrieben sind.
Im Juni ist an den Trauben die Rebblüte zu beobachten. Warmes, trockenes Wetter fördert den guten Verlauf. Wer hier bewusst atmet, kann wunderbaren Blütenduft genießen. Eigentlich unscheinbar, weil ohne eigene Farbe, sind die winzig kleinen Blüten. Sie brauchen keine Lockfarben für Insekten, da sie sich selbst befruchten.
Die Triebe werden durch ein Drahtgerüst zusammen gehalten, damit bei Wind nichts abbrechen kann.
Durch das schöne warme Wetter haben die Beeren Mitte Juli jetzt Erbsengröße erreicht.
Im August färben sich die Beeren bei den roten Rebsorten tief dunkelrot und bei den weissen Rebsorten goldgelb;
die Weinlese naht im September.
DER HERBST - Erntezeit
Die reifen Trauben werden geerntet und laden in den Weinbergen zum Naschen ein. Es duftet nach frischem Most. Berauschend gärt der prickelnd frische neue Wein. Zum Federweißen wird Zwiebelkuchen gereicht - eine deftige Delikatesse.
Der feine Unterschied von Rot und Weiß
Beide Trauben, ob rot oder weiß, werden gekeltert und vergoren. Der wichtigste Unterschied: Beim Rotwein werden die Schalen mitvergoren, beim Weißwein gärt nur der Most. Die weißen Trauben werden nach Ankunft in der Scheune gleich mit der Kelter abgepresst, der Most wird dann in den Fässern vergoren. Rote Trauben werden ganz sanft gequetscht, so dass die Beerenhaut aufplatzt und den Saft freigibt. Danach bilden Saft, Fruchtfleisch, Schale und Traubenkerne zusammen die Maische, die nun in einen Edelstahltank mit Rührwerk gefüllt wird. Erst nach dem Gären wird die Maische in der Kelter gepresst. Beim Weißherbst werden die roten Beeren nach der Ernte gleich gekeltert. Deshalb können sich die Farbpigmente nur gering aus der Beerenschale lösen, so entsteht der hellrote Weißherbst
Morgens um 7 Uhr im Weinberg
Der Mond verabschiedet sich, die Sonne geht auf